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Analyse: Mietpreise steigen in 75 von 80 deutschen Großstädten

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Der Mietpreisanstieg in deutschen Großstädten nimmt kein Ende. Verglichen mit dem Vorjahr haben sich die Angebotsmieten in 75 von 80 Großstädten im ersten Halbjahr 2022 verteuert. In der Spitze sind die Mietpreise um 14 Prozent gestiegen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse des Immobilienportals Immowelt, in der die mittleren Angebotsmieten von Bestandswohnungen (40 bis 120 Quadratmeter) im jeweils ersten Halbjahr 2022 und 2021 verglichen wurden.

Die Nachfrage nach Mietwohnungen habe sich zuletzt deutschlandweit stark erhöht. So orientierten sich Wohnungssuchende, für die der Traum vom Eigenheim in der Großstadt angesichts hoher Kaufpreise und gestiegener Bauzinsen nicht mehr bezahlbar ist, zunehmend in Richtung Mietmarkt. Die vielerorts heiß gelaufenen Märkte werden dadurch nochmal zusätzlich belastet.

In vielen Großstädten mit bereits sehr hohem Mietpreisniveau haben sich die Kosten laut Analyse für eine Mietwohnung innerhalb eines Jahres weiter erhöht. So ist die mittlere Angebotsmiete in Hamburg um sieben Prozent gestiegen und liegt nun bei 12,50 Euro pro Quadratmeter. Auch in Düsseldorf zahlen Mieter für die Kaltmiete sieben Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Im benachbarten Köln (plus vier Prozent) sowie in München (plus drei Prozent) haben sich Mietwohnungen in den vergangenen zwölf Monaten ebenfalls weiter verteuert. Eine Ausnahme unter den hochpreisigen Städten ist Frankfurt am Main, wo das Preisniveau verglichen mit dem Vorjahreszeitraum stagniere. Die Mietpreisanstiege in vielen Großstädten korrespondierten mit einer steigenden Nachfrage auf dem Mietmarkt. Insbesondere wegen der deutlich gestiegenen Bauzinsen sei es seit Jahresbeginn zu einer Verschiebung der Nachfrage von Kauf- zu Mietimmobilien gekommen. So sind im zweiten Quartal dieses Jahres deutschlandweit die Anfragen für Mietobjekte, die auf Immowelt.de inseriert wurden, im Vergleich zum Vorjahr um 34 Prozent gestiegen. Die Anfragen für Kaufimmobilien sind dagegen im gleichen Zeitraum um 17 Prozent zurückgegangen.

Am deutlichsten fallen die prozentualen Anstiege laut Analyse in kleineren Großstädten aus. Das größte Plus gab es in Lübeck, wo die Mietpreise um 14 Prozent geklettert sind – von 8,50 Euro auf 9,70 Euro pro Quadratmeter. Dahinter folgt Rostock mit einem Zuwachs von 13 Prozent. Das Mietpreisniveau in der Ostseestadt ist mit 6,80 Euro pro Quadratmeter allerdings nach wie vor vergleichsweise niedrig. Deutlich teurer sind Mietwohnungen in Münster, wo sich die mittlere Angebotsmiete innerhalb eines Jahres um zehn Prozent auf 11,00 Euro pro Quadratmeter erhöht hat. Ähnlich stark fällt der prozentuale Anstieg in Neuss, Oberhausen, Ulm und Osnabrück aus (jeweils plus neun Prozent).

Neben der Verteuerung der Kaltmieten drohe Mietern auch durch den erwarteten Anstieg der Nebenkosten eine deutliche finanzielle Mehrbelastung. Angesichts der gestiegenen Energiepreise müssten Mieter voraussichtlich mit Mehrausgaben von mehreren hundert Euro jährlich rechnen. Sollte die Bundesregierung auf die dritte Stufe ihres Notfallplans Gas wechseln, könne es sogar noch deutlich teurer werden. Dann wäre es Versorgungsunternehmen erlaubt, die gestiegenen Preise am Gasmarkt direkt an die Endverbraucher durchzureichen. (DFPA/mb1)

Die Immowelt AG ist ein IT-Spezialist für die Immobilienwirtschaft im deutschsprachigen Raum. Kerngeschäft sind die Immowelt-Portale. Zweites Hauptgeschäftsfeld sind CRM-Software-Lösungen für die Immobilienwirtschaft, die das gesamte Spektrum der Immobilienvermarktung abdecken. Die Immowelt Group ist eine Tochter des Medienkonzerns Axel Springer SE.

www.immowelt.de

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