Um die Energiewende erfolgreich umzusetzen, gewinnen Stromspeicher eine immer größere Bedeutung. Laut Markus W. Voigt, CEO der Aream Group, dienen sie dazu, die schwachen Stromtrassen zu entlasten und eine kontinuierliche Kapazität bereitzustellen. Obwohl Speicher derzeit hauptsächlich als Pilotprojekte eingesetzt werden, sollen bereits ab 2024 große kommerzielle Speicher errichtet werden. Diese stellen nicht nur die Infrastruktur für die Netz- und Stromversorgung dar, sondern ermöglichen auch neue Formen des Stromhandels. Angesichts des wachsenden Produktionspotenzials erneuerbarer Energien ist der schnelle Ausbau von Speichern unumgänglich. Voigt betont, dass die Weiterentwicklung von Netzen und Speicherkapazitäten neben dem Ausbau der Produktion stärker priorisiert werden muss. Andere europäische Länder sind in diesem Bereich bereits weiter fortgeschritten. Spanien beispielsweise hat bereits eine eigene Speicherstrategie entwickelt und könnte für Deutschland als Vorbild dienen. Spanien ist das Land mit der fünftgrößten Stromproduktion in Europa und einem sehr hohen Anteil von gut 56 Prozent erneuerbarer Energien. Allerdings ist Spanien nur wenig in das europäische Stromnetz integriert, weshalb die spanischen Regierungen frühzeitig eine Strategie zum Aufbau von Speicherkapazitäten entwickelt haben. Bis zum Jahr 2030 plant Spanien den Aufbau einer Speicherkapazität von 20 Gigawatt und bis 2050 sollen sogar 30 Gigawatt zur Verfügung stehen. Diese Kapazitäten könnten den Bedarf von etwa 17.500 Haushalten für ein Jahr decken, wenn sie eine Leistung von 60 GWh aufweisen, so Voigt. In Deutschland, dem größten Stromproduzenten Europas, ist der Bedarf jedoch deutlich höher. Voigt geht davon aus, dass derzeit eine Nachfrage nach Speichern von rund 4,1 Gigawattstunden besteht. Bis 2030 wird diese Nachfrage voraussichtlich auf 104 Gigawattstunden und bis 2045 auf über 180 Gigawattstunden steigen. Besonders interessant sind dabei kommerziell Batteriespeicher. Laut Voigt sind derzeit Lithium-Ionen- oder Lithium-Eisenphosphat-Akkus die beste Wahl für die geplanten Anwendungsbereiche. Vor allem zwei Anwendungen haben derzeit kommerzielles Potenzial: Regelenergie und Trading. Regelenergie dient als Reserve, um Schwankungen in der Stromnetzfrequenz auszugleichen und die konstante Frequenz von 50 Hz aufrechtzuerhalten. Sie ermöglicht sowohl den Bezug als auch die zusätzliche Einspeisung von Strom ins Netz. Voigt betont, dass solche Speicher vor allem für Netzbetreiber wichtig sind, um jederzeit die Stabilität gewährleisten zu können. Eine andere Einsatzmöglichkeit für Speicher ist das Trading: Durch erneuerbare Energien steigt die Volatilität am Spotmarkt. Batteriespeichersysteme nutzen den Intraday-Handel, um Angebot und Nachfrage auszugleichen und verdienen dabei eine Marge. Dadurch entsteht eine neue Form des Stromhandels: Intraday-Trader kaufen Strom günstig ein und verkaufen ihn, wenn die Preise mit der Nachfrage steigen. Voigt erklärt, dass solche Transaktionen theoretisch im Minutentakt erfolgen könnten, aber in der Praxis realistischerweise mehrmals am Tag stattfinden.
Der Ausbau von Stromspeichern ist also unerlässlich, um die Energiewende voranzutreiben und eine zuverlässige Stromversorgung sicherzustellen. Deutschland hat einen hohen Bedarf an Speicherkapazitäten, um den steigenden Anforderungen gerecht zu werden. Es wird erwartet, dass die Nachfrage nach Speichern bis 2030 auf 104 Gigawattstunden und bis 2045 auf über 180 Gigawattstunden ansteigen wird.
Besonders interessant sind dabei Batteriespeicher, insbesondere Lithium-Ionen- oder Lithium-Eisenphosphat-Akkus, die derzeit als beste Wahl für die geplanten Anwendungsbereiche gelten. Diese Speicherlösungen bieten sowohl Regelenergie als auch Handelsmöglichkeiten. Regelenergie ermöglicht es, Schwankungen in der Stromnetzfrequenz auszugleichen und die Stabilität des Netzes aufrechtzuerhalten. Für Netzbetreiber sind solche Speicher von großer Bedeutung.
Darüber hinaus bieten Batteriespeicher auch Möglichkeiten für den Handel mit Strom. Durch den Einsatz von Intraday-Trading können Angebot und Nachfrage ausgeglichen werden, wodurch sich eine Marge erwirtschaften lässt. Dies eröffnet neue Perspektiven für den Stromhandel und ermöglicht es Intraday-Tradern, günstig einzukaufen und bei steigender Nachfrage zu verkaufen.
Es ist klar, dass der Ausbau von Speicherkapazitäten neben dem Ausbau erneuerbarer Energien eine hohe Priorität haben muss, um die Energiewende erfolgreich umzusetzen. Deutschland kann dabei von Ländern wie Spanien lernen, die bereits eine eigene Speicherstrategie entwickelt haben. Mit dem Aufbau großer kommerzieller Speicher bis 2024 und einer kontinuierlichen Weiterentwicklung der Speichertechnologien kann Deutschland seine Position als Vorreiter in der Energiewende weiter stärken und einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Energieversorgung leisten.
