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Vier Gründe, warum die Immobilienpreise bald fallen werden

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Über viele Jahre sind die Immobilienpreise in Deutschland stetig gestiegen. Doch wer jetzt noch überteuert kauft, könnte ein böses Erwachen erleben, warnen Experten. Denn es gibt Anzeichen für einen baldigen Preisrückgang – selbst in München.

Seit Jahren kennen die Immobilienpreise nur einen Weg: nach oben. Kaum ein Käufer rechnet noch damit, dass sich die Richtung einmal ändern könnte. Doch das ist ein gefährlicher Irrglaube, warnen Experten wie Harald Simons, Chef des Berliner Analyseunternehmens Empirica. Er sagte der Zeitung „Welt am Sonntag“ („WamS“): „Ich rechne mit einem Rückgang der Kaufpreise um ein Viertel innerhalb der nächsten Jahre.“

Vier Gründe, warum die besten Zeiten für Immobilienbesitzer vorbei sind:

1. Das Wohnungsangebot steigt wieder

Die hohen Verkaufspreise wirken sich jetzt zeitversetzt auf die Bautätigkeit aus. Schätzungen zufolge wurden im Jahr 2017 mehr als 300.000 neue Wohnungen gebaut. Für 2018 weisen die Baugenehmigungen auf eine noch höhere Zahl hin. Das gilt nicht nur für Einfamilien-, Doppel- und Reihenhäuser, sondern auch für Mehrfamilienhäuser, da sie das Angebot an vermietbaren Wohnungen vergrößern. „Damit aber nähert sich der Wohnungsmarkt endlich einer gleichgewichtigen Entwicklung“, zitiert die „Welt am Sonntag“ aus dem Frühjahrsgutachten der Immobilienwirtschaft.

2. Die Bauzinsen fangen an zu steigen

Baugeld mit zehnjähriger Zinsbindung hat sich in den vergangenen Wochen deutlich verteuert. Im Baugeld-Vergleich von FOCUS Online kostet das günstigste Zehnjahres-Darlehen jetzt 1,42 Prozent. Ende 2017 waren es zum Teil noch 1,2 Prozent. Sollten die Zinsen an den Anleihemärkten in den kommenden Monaten steigen, verteuert das die Refinanzierung der Hypothekenbanken – und würde sich auch in den Konditionen für Immobiliendarlehen niederschlagen. Das gilt erst recht, wenn die Europäische Zentralbank 2019 damit beginnen sollte, den Leitzins anzuheben. Wenn Baugeld teurer wird, steigt – bei gleicher Kreditsumme – die monatliche Belastung für die Immobilienkäufer. Deshalb drücken hohe Zinsen im Allgemeinen auf die Kaufpreise.

3. Zuzug in die Metropolen lässt nach

Ein wesentlicher Grund für den Preisanstieg bei Immobilien war in den vergangenen Jahren der Zuzug in Metropolen wie München oder Stuttgart. Doch auch dieser Trend kehrt sich um. Außer in Frankfurt nahm der Zustrom laut „WamS“ zuletzt deutlich ab. Im teuren München schrumpfte die Bevölkerung im Jahr 2017 nach ersten offiziellen Zahlen sogar um 0,4 Prozent. Nur in wenigen Städten wachsen die Einwohnerzahlen weiterhin stabil, zum Beispiel in Leipzig. Dort ist das Preisniveau aber noch vergleichsweise niedrig.

4. Preise für Bestandsimmobilien sinken schon

Es gibt bereits Anzeichen dafür, dass die Preise fallen. So ging im Januar der Hauspreisindex der Kreditplattform Europace gegenüber dem Vormonat um 0,22 Prozent zurück. Preise für bestehende Ein- und Zweifamilienhäuser gaben gegenüber dem Dezember sogar um 1,52 Prozent nach, was am preisstabilen Immobilienmarkt ein hoher Wert ist. Eigentumswohnungen verloren im Schnitt leicht um 0,03 Prozent.

„Der Bedarf an Wohnimmobilien übersteigt das Angebot aber nach wie vor deutlich“, kommentierte Europace-Vorstand Stefan Kennerknecht die Auswertung. Das zeigten auch „die ständig steigenden Mieten insbesondere in Großstädten“.

Empirica-Experte Simons sieht sich gegenüber der Zeitung gar zu einer Warnung veranlasst: Wer jetzt noch zu Höchstpreisen einsteige und dazu eine teure Finanzierung abschließe, dürfe nicht darauf setzen, dass er in zehn Jahren mit Gewinn verkaufen kann.

Quelle: FOCUS Online

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von factum
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